
Und wieder einmal packten wir an Ostern die Klettersachen und es hieß: „Auf geht’s in den Süden!“ 1000 km nachdem wir Marktheidenfeld verlassen hatten, konnten wir zum ersten Mal in diesem Jahr die wunderschönen Felsen der „Les Alpilles“ bestaunen. Mit gemischten Gefühlen bauten wir die Zelte in Eyguieres auf. Wir waren dieses Jahr früher unterwegs als sonst, wie würde das Wetter mitspielen?
Wir fuhren Sonntagnachmittag nochmal in das Gebiet von Eyguieres, denn dort gibt es ein schönes Klettermassiv, das schnell erreichbar ist und für jeden was bietet. Die Sonne spielte bisher super mit, ein bisschen sonnen war schon drin und somit durfte Lothar abends verwundert feststellen, dass er sich den Kopf schon durch die Sonne verbrannt hatte.
Am Montag probierten wir das neue Klettergebiet von St. Remy aus. Unter der Leitung von Routenbohrer Harald Morath kletterten wir Touren, die vorher noch niemand bestritt. Dementsprechend scharfkantig ging es zur Sache, doch dies war ein Gebiet, welches exzellent für die technischen Kletterer geeignet ist und absolut dazu einlud, nochmals dort hin zu fahren. Abends fuhren wir noch in die steinernde Stadt von Les Boux. Dort angekommen rätselten wir alle, wie man das Dorf ausspricht und einigten uns auf den deutschen Begriff: Les Bauggs! Es entstanden wunderschöne Bilder von den Felsmassiven und der wunderschönen Flora um uns herum. Und als dann Andi sogar mit dem Bouldern aufhörte und sagte: “Jetzt lassen wir lieber einmal Vernunft walten“ hatte er wieder die Lacher auf seiner Seite.
Dienstags beschlossen wir, dass wir nach Orgon fahren. Unsere Gruppe trennte sich auf, denn auch dort probierten wir einen neuen Sektor aus, der uns wahnsinnig gut gefiel. Wir stellten auch fest, dass Wildschweine nicht schwimmen können und dass Franzosen Wiesen mähen, die wahrscheinlich nie ein Mensch betreten wird. Abends genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, die uns natürlich noch etwas zum Verweilen einluden. Das Eis aus dem Inter-Marche hatten wir uns aber auf jeden Fall verdient!
Als wir am Mittwoch aufwachten, mussten wir schnell feststellen, dass uns heute die Sonne wohl ein bisschen im Stich lässt. Daher fuhren wir in eines unserer Lieblingsgebiete: Fontvieille. Rießengroße Löcher und Auswaschungen aus den Felsen ziehen uns immer wieder zurück in dieses Gebiet und eine grandiose Aussicht über die Provence lenkt fast ein wenig vom Klettern ab. Zum Abend hin wurde es dann aber recht kalt und Christina verkroch sich daher in den Seilsack zum Aufwärmen.
Donnerstag war der Schauer-Tag…Regen, Regen und nochmals Regen. Wir frühstückten lange und fuhren dann aus lauter Langeweile nach Cavaillon zum Intersport. Die Stimmung war etwas traurig, aber das ist klar, wenn 9 Klettersüchtige nicht klettern können, weil das Wetter nicht mitspielt. Danach machten wir noch die Stadt unsicher,
Lothar spendierte eine Runde Kaffee, Bella war sprachlos von den „stylisch angezogenen Französinnen“ mit ihren Jogging-Hosen und hohen Schuhen. Auch die Polizei erheiterte uns, denn ein Franzose hatte im Kreisverkehr geparkt, während sein Kumpel schnell mal Kaffee holen ging. Die Polizisten blieben kurz stehen, der Parkende grüßte kurz und die Beamten fuhren einfach weiter. Als dann die ersten Sonnenstrahlen grüßten, konnten wir endlich klettern gehen und tobten uns noch ein bisschen in Orgon aus.